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Immaterielles Kulturerbe im Handwerk

Das immaterielle Kulturerbe umfasst lebendige Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Im Handwerk sind dies insbesondere Techniken, Rituale und Wissensformen, die tief in der Kultur und Geschichte verankert sind. Diese Rubrik stellt Handwerkstechniken vor, die bereits als immaterielles Kulturerbe Deutschlands anerkannt sind, und zeigt, wie sie gepflegt, dokumentiert und weitergegeben werden. Sie bietet Handwerkern und Interessierten einen Überblick über die Vielfalt und Bedeutung dieser Praktiken – von regionalen Spezialitäten bis zu hochspezialisierten Fertigungsmethoden.

© AdobeStock 17254364 Piet Oberau

Anerkannte Techniken des immateriellen Kulturerbes in Deutschland:

  • Blaudruck – Traditionelle Textilveredelung mit Reservetechnik und Handdruckformen
  • Deutsche Brotkultur – Vielfalt und handwerkliche Herstellung von Brot als kulturelles Erbe
  • Handwerksgesellenwanderschaft (Walz) – Brauchtum der Wanderschaft zur Weiterbildung und Persönlichkeitsbildung
  • Orgelbau und Orgelmusik – Handwerk und musikalische Praxis als Einheit
  • Vogtländischer Musikinstrumentenbau – Regionale Tradition in Markneukirchen und Umgebung
  • Reetdachdecker-Handwerk – Dachdeckung mit Reet als nachhaltige und kulturell geprägte Technik
  • Manuelle Fertigung von mundgeblasenem Hohl- und Flachglas – Glasherstellung mit jahrhundertealter Technik
  • Flechthandwerk – Herstellung von Körben und Geflechten aus Naturmaterialien
  • Mal-, Fass- und Vergoldetechniken der Kirchenmalerei – Kunsthandwerk mit religiösem und kulturellem Bezug
  • Porzellanmalerei – Feine Dekorationstechniken auf Porzellan
  • Zubereitung und Anwendung von traditionellem Kalkmörtel – Bauhandwerk mit historischen Rezepturen
  • Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald – Textilkunst mit regionaler Prägung
  • Töpfertradition Westerwälder Steinzeug – Keramikherstellung im Kannenbäckerland
  • Manufakturelle Schmuckgestaltung – Künstlerisches Handwerk mit edlen Materialien
  • Regionale Spezialitäten in Oberfranken – Bewahrung von kulinarischer Vielfalt und Qualität
  • Köhler und Teerschwelerei – Holzkohlegewinnung und Teerherstellung mit traditionellen Verfahren
  • Flößerei – Transporttechnik auf Flüssen mit historischem Hintergrund
  • Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle – Historische Salzgewinnung und Bruderschaftswesen
  • Bauhüttenwesen – Organisation und Weitergabe von Handwerkswissen in Bauhütten
  • Künstlerische Drucktechniken – Hoch-, Tief-, Flach- und Durchdruck sowie Mischformen
  • Drechslerhandwerk – Holzverarbeitung auf der Drehbank
  • Hessischer Kratzputz – Regionale Putztechnik mit dekorativem Charakter
  • Gold- und Silberschmiedehandwerk – Edelmetallverarbeitung mit künstlerischem Anspruch

ZDH – Immaterielles Kulturerbe im Handwerk

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks informiert über die Anerkennung und Förderung immateriellen Kulturerbes im Handwerk.

UNESCO – Immaterielles Kulturerbe Deutschland

Die Deutsche UNESCO-Kommission stellt auf ihrer Website die nationalen Einträge des immateriellen Kulturerbes vor. Darunter finden sich zahlreiche handwerkliche Traditionen, die dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht werden.

Vorschlagsverfahren Immaterielles Kulturerbe – Deutsche UNESCO-Kommission

Jedes Jahr können Vorschläge zur Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes eingereicht werden. Zuständig ist die Deutsche UNESCO-Kommission in Zusammenarbeit mit den Kulturministerien der Länder. Die Website bietet Informationen zu Fristen, Kriterien und dem Bewerbungsprozess.

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