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Mäander

Definition und Erkennungsmerkmale

Das Mäanderornament ist ein orthogonales Bandornament, das aus rechtwinklig gebrochenen Linien besteht und ein geometrisches, fortlaufendes Muster in rhythmischer Struktur bildet. Der Name leitet sich von einem Fluss mit zahlreichen Flussschlingen ab, was die charakteristische Verschlingung des Ornaments widerspiegelt.

Typisch ist, dass die Breite der Streifen, aus denen das Mäanderornament gebildet wird, oft dem Abstand zwischen diesen Streifen entspricht. Mäanderornamente können in unsymmetrischen oder symmetrischen Formen auftreten.

Eine Sonderform des Mäanderornaments ist das Spiralband oder das Wellenband, das sich durch fortlaufend überschlagende Wellen in gerundeten Formen auszeichnet (auch bekannt als „laufender Hund“).

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Meander of Ruhmeshalle Munic – Doovele (CC BY-SA 4.0)

Varianten

  • Unsymmetrische Mäanderornamente: Einfacher Mäander, Gestreckter Mäander
  • Symmetrische Mäanderornamente: Zinnenmäander, Schlüsselmäander
  • Durchkreuzte Mäanderornamente: Zwei gegenläufig übereinander liegende Mäandermuster

Zusätzlich kann eine Unterscheidung nach regionalen Varianten vorgenommen werden:

  • Attischer Mäander: Oft kombiniert mit weiteren Ornamenten wie Blätterkelchen
  • Kleinasiatischer Mäander: Regionale Form mit spezifischen Merkmalen

Stilepochen und Verwendung

Mäanderornamente wurden in unterschiedlichen Anwendungen und Epochen genutzt:

  • Reliefs: Verzierung von Bauwerken oder Skulpturen.
  • Friese und Bordüren: Dekorative Elemente in der Architektur.
  • Textilien: Gestaltung von Mustern und Bordüren auf Stoffen.

Zusammenfassung

Das Mäanderornament ist ein vielseitiges und geometrisch klar strukturiertes Bandornament, das sowohl in einfachen als auch komplexen Variationen auftritt. Seine rhythmische Struktur und Variabilität machen es zu einem häufig genutzten Element in der Kunst und Architekturgeschichte.

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